Das Thermometer zeigte erfrischende 35 Grad als sich am Freitag die erste Runde DSC-Athleten auf den langen Weg nach Göttingen machten, wo für drei Tage die Landesmeisterschaften der niedersächsischen Leichtathleten stattfand.

Nach dem kurzfristigen Ausfall von Jakob und Jonas Buchberger waren es die Laufwettbewerbe, bei denen die DSCer am Start waren. Die längste Strecke waren dabei die 1500m. Bei den Frauen startete Bonnie Andres, die erst vor einigen Wochen aus den USA zurückgekommen war, über diese Strecke. Mit einem eher schnellen als einem ausdauernden Gefühl ausgestattet, lief sie die fast vier Runden bei heißen Temperaturen in 04:57,32 Minuten. Damit blieb sie unter 5 Minuten und belegte den 6. Platz. Direkt danach startete André Weise. Er ging das Rennen gewohnt offensiv an und war, auch wenn er das Tempo nicht ganz halten konnte, am Ende doch zufrieden mit seinem Lauf, war es doch der erste Wettkampf nach dem Lockdown für ihn. 04:17,69 Minuten standen am Ende für ihn auf der Uhr, Platz 10 die Belohnung. Pech hatte Jan de Vries in seinem Lauf über 800m der U20. Nach einer nicht ganz so schnellen ersten Runde war das Feld eng zusammen und genau vor Jan kam es zu einem Sturz. Jan musste kurz anhalten und innen vorbei, um nicht auf den gestürzten zu treten. Zur selben Zeit zogen die Führenden an und die Lücke war da. Jan kämpfte sich nochmal ran, sammelte einige Konkurrenten im Endspurt ein und wurde fast noch zweiter. Die Zeit von 02:01,95 war da eher nebensächlich. Eine Stadion Runde absolvierte Fenja Malek in der Altersklasse U18. Nach starken ersten 200m wurde es auf den letzten 100m schwer. Aber Fenja kämpfte und brachte eine neue Bestzeit über die Ziellinie: 61,65 Sekunden. Platz 4 der Lohn, demnächst soll die Minutenmarke fallen.

Auch am Samstag kannten die Temperaturen keine Gnade. Auf deutlich über 30 Grad stieg das Thermometer wieder, kaum ein Luftzug war zu spüren. So wurde es für die Mittel- und Langstreckler wieder sehr schwer. Um 14:05 Uhr, als die Sonne noch hoch über dem Stadion stand, starteten Jan de Vries und Gabriel Monien. Beide liefen für die Verhältnisse gute Rennen. Gabriel, sonst eher auf den längeren Strecken unterwegs, kam sogar fast an seine Bestzeit heran, auf die Zielgerade bog er auch nicht weit von Jan entfernt ein. Jan spürte die Vorbelastung des Vorabends etwas und war mit 04:15,74 Minuten nicht ganz zufrieden. Er belegte den vierten Platz vor Gabriel, für den die Uhr bei genau 04:20,00 Minuten stehen blieb. Fenja sprintete 100m in 13,05 Sekunden. Zum Abschluss des Tages waren die Langstreckler über 5000m gefragt. Die Veranstalter stellten Wasserschläuche und nasse Schwämme an der Bahn bereit, trotzdem prägte die Hitze das Rennen. DSCer Bastian Martschausky lief in einem starken Feld ein couragiertes Rennen und mit 16:09,70 Minuten sogar eine deutliche Bestzeit, auch wenn er anfangs sogar mit einer noch schnelleren Zeit geliebäugelt hatte. Bonnie Andres absolvierte ihr Rennen anfänglich noch in einer Gruppe, musste aber trotzdem den größten Teil der Distanz alleine absolvieren. Mit 18:24 Minuten war sie trotz der Doppelbelastung und der Hitze schneller als noch beim letzten 5000er in Melle vor einigen Wochen.

Am dritten Tag hatte das Wetter ein wenig einsehen und es kam etwas Wind und ein paar Wolken auf, sodass es gefühlt nicht mehr ganz so heiß war, wie an den Vorträgen, auch wenn das Thermometer wieder an der 30 Grad-Marke kratzte. Im ersten Lauf des Tages stand Gabriel wieder am Start. Diesmal ging es über 3000m in der U20. Wohlwissend um die Vorbelastung und die Stärke des Favoriten in dem Lauf, wurde der zweite Platz als Ziel ausgegeben. Und der taktische Plan ging exakt auf. Über fast alle Runden hatte er einen Konkurrenten vor sich, konnte Kräfte sparen und auf der Zielgeraden konnte er sich auf seinen Endspurt verlassen. Der zweite Platz und damit der Vize-Meistertitel wurde in 09:36,08 Minuten gesichert. Über 800m der Männer zeigten Jan Bollhorst und Finn Hannawald eine überzeugende Leistung. Nach einer schnellen ersten Runde galt es das Tempo zu halten. Finns Beine wurden schwer, Jan konnte vorbeiziehen. Im starken Feld wurden beide gezogen und schafften eine tolle Premiere: beide blieben zum ersten Mal unter zwei Minuten. Jan Bollhorst mit 1:58,09 Minuten sogar deutlich. Zuvor lag seine Bestzeit bei 02:01 Minuten. Finn lief nach 01:59,54 Minuten durch das Ziel. Platz 6 und 8 waren der Lohn. Jost Hornbostel erwischte anschließend über 1500m der U18 ein schnelles Rennen und musste die Führungsgruppe schnell ziehen lassen. Er kämpfte sich durch und schaffte mit 04:44,58 Minuten sogar eine neue persönliche Bestzeit.

Nach drei langen und vor allen warmen Tagen ging es wieder zurück nach Hause. Der Dank geht an die Ausrichter, die drei Tage trotz teils extremer Temperaturen endlich wieder eine große Veranstaltung ermöglichten.

 

Alle Ergebnisse aus Göttingen gibt es hier: Link
Ein paar Eindrücke aus Göttingen gibt es hier: Link

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