Ein verloren geglaubtes Portmoney, verkehrt herum angebrachte Startnummern und vielversprechende Leistungen haben am vergangenen Wochenende wieder für gute Stimmung bei den Landesmeisterschaften U20/U16 in Hannover gesorgt.

Am ersten Meisterschaftstag hat jeder DSC-Start für eine Urkunde, also für eine Platzierung unter den ersten acht gesorgt. Allen voran Friedelinde Petershofen, die sich zusätzlich über Wimpel und Rose freuen durfte. Mit den erzielten 3,60m im Stabhochsprung sicherte sie sich den Landesmeistertitel in der weiblichen U20. Das Resultat zeigt, dass sie mittlerweile konstant Höhen um 3,60 oder 3,70m springen kann und der nächste Ausreißer nach oben sicher bald kommen wird. Ebenfalls in der U20 an den Start gegangen waren U18-Athletin Marie-Anna Dunkhase und Thea Schmidt. Marie-Anna belegte dreimal Platz drei - scheint ein magische Zahl gewesen zu sein. Im 60m-Hürdenlauf lief sie 9,34 Sekunden und im Weitsprung sprang sie 5,48m weit. Im Dreisprung kam sie, nachdem sie ihre Startnummer wieder richtig herum angebracht hatte, auf 11,31m . Hinzu kam noch Platz sieben über 60m in 8,17 Sekunden. Um es dem Fotographen bei der Siegerehrung etwas einfacher zu machen, belegte Thea immer entweder eine Platzierung knapp vor oder knapp hinter Marie-Anna. Im Weitsprung wurde sie mit 5,76m Vizemeisterin hinter Anna-Marlen Wolf (LG Göttingen), die sich auf 5,95m gesteigert hatte. Thea zeigte drei Sprünge über 5,70m (somit der von ihr bisher wohl beste Weitsprungwettkampf) und freute sich, dass sich es sich wieder wir Weitsprung und nicht wie Weitlauf anfühlte. Die 60m Hürden beendete Thea etwas unzufrieden in 9,47 Sekunden - die Spannung war einfach nicht mehr vorhanden und sowohl Thea als auch Marie-Anna waren froh darüber, dass die nächsten Wochenenden ersteinmal Pause angesagt ist. Im Sprint erzielte Thea mit 8,09sec. Platz sechs. Witziger Weise hatten Marie-Anna und Thea sowohl im Zwischen- als auch im Endlauf genau zwei Bahnen nebeneinander erwischt. Von Bahn 2 und 3 mussten sie für den Endlauf nur etwas weiter nach links auf Bahn 1 und 2 rutschen. Somit war nicht nur das Siegerehrungsfoto leicht zu knipsen, sondern auch während des Sprints konnten die anderen DSCer den beiden ohne Probleme gleichzeitig zusehen. Vierte U20-Athletin im Bunde war Fenja Mager. Nachdem sie zwei Tage lang ihren Vereinskameraden zugeschaut hatte, war sie am Sonntag als letzte endlich mit dem Kugelstoßen dran. Unbeeindruckt von den Mobbing-Versuchen durch Stephan und Thea (war natürlich nur Spaß) stieß sie die Kugel gleich mehrere Male über 10,30m. Den siebten Rang brachten ihr letztlich die 10,38m, die sie im letzten Versuch erzielte, ein. Nach dem Kugelstoßen war Stephan leicht enttäuscht, dass Fenja auf seine spaßige Aussage, dass wir ja schon vor der Siegerehrung losfahren könnten, gar nicht empört reagierte. Der einzige männliche DSC-er war Julian Hartung, der als U18-Athlet in der U20 hochstartete. Er lief die 200m in 23,64 Sekunden und war damit trotz Trainingsrückstand schneller als vor einem Jahr. Leider war er damit neunter und qualifizierte sich knapp nicht für das Finale. "Julien" fuhr dann auch schon wieder nach Oldenburg zurück - wir haben ihn also nicht lange zu Gesicht bekommen.

Seit diesem Jahr haben die U16-Mädels des DSC eine Startgemeinschaft mit dem Vareler TB. Genau das war es, was die Meisterschaften noch etwas spannender und lustiger als normalerweise machten. Julia Eckhardt (W15) lief am ersten Wettkampftag über 800m ein couragiertes Rennen. Sie verbesserte ihre Bestzeit deutlich um vier Sekunden und wurde in 2:28,57min sechste. Dass sie in den letzten Wochen aufgrund von Krankheit gar nicht richtig trainiert hat und allgemein noch kaum Läufe für die 800m-Strecke absolviert, zeigt, dass noch viel Potenzial in ihr steckt. Pauline Johannes (W15) nahm das dritte Mal in ihrem Leben am Hürdenlauf teil. In 9,62 Sekunden qualifizierte sie sich nicht nur für das Finale, sonder löste auch wieder angestrengtes Gehirnrattern bei ihren Zuschauern aus. Noch ist nämlich niemand dahinter gekommen, warum ihr Hürdenlauf im Training eher einer Balletteinheit ähnelt, sie in Wettkampf dann aber eine Bestzeit nach der nächsten auf die Bahn zaubert. Im Finale erreichte Pauline dann in 9,79 Sekunden so wie vorher Julia über 800m Platz sechs. Ebenfalls für das Finale qualifiziert hatte sich die ein Jahr jüngere Kea aus Varel. Leider verletzte sie sich im Endlauf ihr Knie so, dass sie es danach nicht mehr durchdrücken konnte und sie an allen weiteren geplanten Disziplinen nicht mehr teilnehmen konnte. Somit fiel dann auch die Staffel flach - damit müssen die Mädels sich jetzt bis zum Sommer gedulden. Varelerin Filomena war zuvor wie Julia 800m gelaufen. Leider hatten die Friesländerinnen das Glück an diesem Tag nicht auf ihrer Seite - 100m vorm Ziel ging Filo zu Boden. Immerhin konnte sie sich wieder aufrappeln und wurde noch sechste. Am zweiten Wettkampftag liefen Pauline und Julia 60 Meter. Pauline hatte sich augenscheinlich wieder von dem Schock des Vorabends eholt (sie vergaß ihr Pormoney im Restaurant und Stephan ließ sie etwas zappeln bis er sie erlöste und ihr die Geldbörse wiedergab, die er noch auf dem Tisch hatte liegen sehen). In 8,42 Sekunden qualifizierte "Paule" sich für den Zwischenlauf; wobei auch sie danach erstmal ihre Startnummer umdrehen musste. Das Startnummer-verkehrtherum-Tragen scheint also die neue DSC-Krankheit zu sein. Julia blieb in 8,75sec. nur knapp über ihrer Bestzeit - allerdings ließ sie am Start etwas Zeit liegen. Vorm Zwischenlauf fand der Weitsprung statt. Pauline hatte kleine Anlauf- und Absprungschwierigkeiten. Die erzielten 4,72m reichten aber immerhin für den Endkampf aus und die DSCerin belegte Platz sieben. Im 60m-Zwischenlauf merkte man dann, dass Pauline schon etwas ausgepowert war; sie lief 8,54 Sekunden und schied damit aus. Als die U16-DSCerinnen fertig waren, sammelten sie noch einmal alle Kräfte zusammen um Filomena auf der 2000m-Strecke anzufeuern. Lange Zeit lief eine 5-6 Köpfige Führungsgruppe vorneweg, der Filomena, immer an 5. Stelle laufend, angehörte. Auf der Zielgerade überholte sie dann noch eine Läuferin und wurde in 7:20,99min vierte. Damit hatte sie ihre vorherige Bestzeit um eine halbe Minute gesteigert und die Freude von ihrer Trainierin Birgit steckte die gesamte Varel-DSC-Truppe an. Auf der Rücktour fanden wir einen Smartie-Staffelstab im Auto und wurden dabei an die Staffel aus dem Jahr davor erinnert (Hier ist klar im Vorteil, wer regelmäßig unsere Erlebnisberichte liest). Stephan berichtete DSC-Chauffeur Ekki stolz, wie er am Abend zuvor die scharfe Pizza ohne Probleme aufgegessen hatte und wie wir immer wieder auf unseren Trainer angestoßen hatten (wobei ihm das eher etwas unangenehm war). Für Spaß sorgte auch, dass Julia und Pauline freiwillig zum Kraft- und Stabitraining kommen wollen - nicht nachvollziehbar für Fenja, Marie-Anna und Thea...

Nun folgen für Julia voraussichtlich noch die Regionsmeisteschaften am kommenden Wochenende, während Pauline sich beim Skilaufen fit halten wird. Marie-Anna, Fenja, Fredi und Thea werden am 16./17. Februar nach Halle in die Halle fahren, um dort an den Deutschen Jugendmeisterschaften teilzunehmen.